Der Geschirrspüler gehört zu den Küchengeräten, die fast täglich im Einsatz sind. Damit Sie das für Ihre Ansprüche und Bedürfnisse beste Gerät auswählen, haben wir im Teil #1 die unterschiedlichen Bauweisen und im Teil #2 die Qualitätsmerkmale eines Geschirrspülers festgehalten.
Teil #1 Die unterschiedlichen Bauweisen
Vollintegrierter oder teilintegrierter Geschirrspüler?
Bei Einbau-Geschirrspülern unterscheidet man vollintegrierte oder teilintegrierte Geschirrspüler. Es gibt auch noch Standgeräte, diese werden hier aber nicht betrachtet.
Bei einem teilintegrierten Geschirrspüler befindet sich die Bedienblende außen am Gerät. An dieser Bedienblende, oben am Geschirrspüler, können Sie die Programme auswählen und die Rest-Laufzeit sehen. Unterhalb der Bedienblende schließt sich die Küchenfront an.
Ein vollintegrierter Geschirrspüler ist auf den ersten Blick nicht erkennbar, da der gesamte Geschirrspüler inklusive Bedienfeld hinter einer Küchenfront verschwindet. Das Bedienfeld ist in die Innenseite der Tür des Geschirrspülers integriert. Die Bedienung erfolgt also bei geöffneter Geschirrspülertür innen. Sie stellen das Programm ein, drücken auf Start, schließen die Tür und dann läuft der Geschirrspüler los.
Vollintegrierte Geschirrspüler haben einen optischen Vorteil gegenüber teilintegrierten Modellen, da sich die vollflächige Geschirrspülfront meist wesentlich besser in die gesamte Küchenfront integriert. Die Bedienblende eines teilintegrierten Geschirrspülers unterbricht die gleichmäßige Küchenfront.
Der einzige Nachteil eines vollintegrierten Geschirrspülers besteht unter Umständen darin, dass Sie nicht sofort sehen, wie lange das Gerät für den Spülvorgang noch benötigt. Hochwertigere Modelle projizieren die Restlaufzeit mit einem LED-Licht auf den Küchenboden. Einfachere Modelle leuchten einen LED-Punkt ohne Restlaufzeit auf den Boden. Bei hochgebauten Geschirrspülern sehen Sie weder Punkt noch Restlaufzeit.
Die verschiedenen Geschirrspüler-Breiten und Höhen
Neben den standardmäßigen, 60 cm breiten Geschirrspülern gibt es kleinere Modelle mit nur 45 cm Breite. Diese Modelle eignen sind gut für einen Single-Haushalt oder einen Zwei-Personen-Haushalt mit geringem Geschirraufkommen. Bleche oder große Töpfe müssen bei 45er Geschirrspülern aufgrund der begrenzten Breite draußen bleiben.
In einem Haushalt mit mehreren Personen oder mit Kindern ist ein 60 cm breiter Geschirrspüler empfehlenswert.
Auch in der Höhe unterscheidet man zwischen zwei Geschirrspülergrößen: Dem Standardmodell von ca. 81 cm/82 cm und dem ca. 85 cm/86 cm hohen Maxigerät. Auch wenn ein Größenunterschied von 4 cm/5 cm im ersten Moment nicht allzu viel klingt, nutzt der Maxi-Geschirrspüler den Platz unter der Arbeitsplatte doch weit besser aus als der Standardgeschirrspüler. Der Unterkorb fasst in der Regel auch Bleche oder große Pizzateller ohne Probleme. Der Maxi-Geschirrspüler ist gegenüber dem Standardmodell nicht viel teurer, aber Sie müssen darauf achten, dass dieses Gerät unter die Arbeitsplatte passt. Bei Bestandsküchen, wo eventuell die Arbeitsplattenhöhe etwas niedriger ist, kann es ein Problem werden.
Besteckschublade oder Besteckkorb?
Beim Besteckkorb handelt es sich um das kleine, herausnehmbare Körbchen im Unterkorb, indem das Besteck gesammelt wird. Der Besteckkorb ist die klassische Variante für die Besteckreinigung, die seit jeher in die Geschirrspüler integriert ist.
Die Besteckschublade ist eine dritte Ebene im Geschirrspüler, die sich oberhalb von Ober- und Unterkorb befindet.
Die Besteckschublade hat gegenüber dem Besteckkorb wesentliche Vorteile:
- Besteck wird sauberer (es ist nicht zusammengedrängt wie im Besteckkorb und das Wasser kommt aus allen Richtungen besser an das Besteck ran)
- mehr Platz im Unterkorb (z. B. für große Teller oder Töpfe)
- Entnahme ist hygienischer (Sie müssen das Mundteil des Bestecks nicht anfassen)
- Besteck kann bereits vorsortiert werden
- größere Besteckteile (z. B. Schöpflöffel) finden im tieferen Mittelteil der Schublade Platz
Geschirrspüler ergonomisch erhöht einbauen
Neben Backofen, Dampfgarer und Wärmeschublade wird auch immer häufiger der Geschirrspüler aus ergonomischen Gründen hoch eingebaut. Da der Geschirrspüler deutlich häufiger genutzt wird, macht dies noch mehr Sinn als beim Backofen und Co.
Bei der Planung sollten Sie vor allem darauf achten, dass der Abstand zwischen Spüle und Geschirrspüler trotzdem nicht zu groß wird. Einerseits können Sie damit den Wasseranschluss der Spüle nutzen, in Neubauten ist es eventuell auch möglich, einen weiteren Wasseranschluss zu setzen. Andererseits müssen Sie vielleicht noch einen Teller vorspülen oder Essensreste in den Abfalleimer – der sich in der Regel unter oder neben der Spüle befindet – entsorgen. Dann sollten die Wege nicht zu lang sein.
Die Kombination aus griffloser Küche und hocheingebautem Geschirrspüler ist immer etwas anspruchsvoller, möchten Sie eine schöne, einheitliche Optik garantieren. Hier lohnt es sich in einen Geschirrspüler mit PushOpen- oder Knock2open-Funktion zu investieren. Durch Drücken oder Anklopfen auf die Front öffnet sich der Geschirrspüler automatisch.
Teil #2 Qualitätsmerkmale
Programme und Funktionen
Viele Geschirrspüler verfügen über Kurzprogramme, Automatikprogramme, Glasreinigungsprogramme oder extra heiße Programme. Die meisten Hersteller bieten die unterschiedlichsten Modelle an. Höherwertige Geräte beinhalten Programme wie z. B. ein Solarspar-Programm, bei preisgünstigeren Geschirrspülern sind wenigere Funktionen und Programme zu finden.
Automatikprogramm | 45-65 °C
Automatikprogramme regulieren Wassertemperatur, Frischwasserzufuhr und Programmlaufzeit selbstständig nach dem Verschmutzungsgrad des Wassers. Sie sind darauf abgestimmt, möglichst wenig Wasser und Energie zu verbrauchen.
Intensivprogramm | 75 °C
Intensivprogramme eignen sich besonders gut für stark verschmutzte Töpfe und Pfannen. Mit Wassertemperaturen von 70 °C lösen sie hartnäckigste Essensreste vom Topfboden.
Hygiene-Programm | 70 °C
Das Hygiene-Programm ist eine Hochtemperatur-Reinigung. Solche Programme sind praktisch zur Reinigung von Babyfläschchen oder Schneidebrettern, auf denen rohes Fleisch oder Fisch geschnitten wurde. Sie reduzieren die Keime, sterilisieren aber nicht.
ECO-Programm | 50 °
ECO-Programme sind besonders umweltschonende Geschirrspül-Programme. Diese dauern meist wesentlich länger (ca. 3 bis 3,5 Stunden), verbrauchen dafür aber weniger Energie. Der Geschirrspüler erhitzt das Wasser hier nur auf ca. 50 °C. Dank der langen Spülzeit wird das Geschirr gut eingeweicht und selbst bei starker Verschmutzung sauber.
Solarspar-Programm | min. 45 °
Der Geschirrspüler schaltet sich automatisch zu der Zeit ein, in der die Solaranlage Strom produziert.
Glasprogramm | 45 °C
Gläser können im Geschirrspüler matt werden. Das lässt sich verhindern, indem Sie diese separat mit einem speziellen Gläserprogramm spülen. Hier erhitzt sich das Wasser maximal auf 40 °C. Außerdem ist die Trocknungsphase länger, sodass keine Wasserflecken auf dem Glas zurückbleiben.
Kurzprogramm | 65 °C
Kurzprogramme dauern ca. 60 min. Bei großen Familienfeiern ist ein Kurzprogramm praktisch, damit das benutzte Geschirr rechtzeitig zur nächsten Mahlzeit wieder zur Verfügung steht.
Erfahrungsgemäß wird selten zwischen den vorhandenen Programmen des Geschirrspülers gewechselt, meist wird das Automatikprogramm oder das ECO-Programm verwendet.
Wasserverbrauch
Die meisten Geschirrspüler verbrauchen zwischen sechs und zehn Liter Wasser. Allerdings ist ein Geschirrspüler mit einem geringeren Wasserverbrauch nicht unbedingt zu bevorzugen. Die eingesparten 1-2 Liter Wasser können dazu führen, dass der Geschirrspüler es nicht schafft, das Geschirr richtig zu säubern.
Aquastop-Funktion
Ein guter Geschirrspüler sollte eine Aquastop-Funktion besitzen. Das ist ein Sicherheitsmechanismus, der die Wasserzufuhr automatisch stoppt, wenn eine wasserführende Leitung defekt ist. Tritt Wasser aus einem kleinen Loch aus, erkennt das Gerät den Defekt und stoppt die Wasserzufuhr sofort.
Einige wenige Geschirrspüler – vor allem preiswerte Einstiegsgeräte – verfügen nicht über diese Funktion. Aber um die nachfolgenden Schäden und den Ärger bei einem Wasseraustritt zu vermeiden, sollten Sie unbedingt beim Kauf darauf achten, dass der Geschirrspüler eine Aquastop-Funktion besitzt.
Restzeitanzeige
Teilintegrierte Geschirrspüler zeigen die Restzeit des laufenden Spülmaschinenprogramms im sichtbaren Display außen am Gerät an.
Da sich die Bedienblende bei vollintegrierten Geschirrspülern innen im Gerät befindet, ist eine Restzeitanzeige im Display an dieser Stelle nicht sichtbar. An der Front des Geschirrspülers ist nicht ablesbar, wie lange das Gerät für den Spülvorgang noch benötigt.
Einfachere Modelle leuchten deshalb einen LED-Punkt, z. B einen roten oder blauen Punkt, ohne Restlaufzeit auf den Boden.
Hochwertigere Modelle projizieren die Restlaufzeit mit einem LED-Licht auf den Küchenboden.
Energieeffizienz
Gängige Energieeffizienzklassen für Geschirrspüler waren bis März 2021 A+ bis A+++. Diese Einteilung wird nach und nach wieder auf die ursprüngliche Bewertungsskala von 1994 umgestellt, die von A bis G reichte.
Ein Geschirrspüler mit der Energieeffizienzklasse A besitzt den niedrigsten Energieverbrauch, mit der Energieeffizienzklasse G einen hohen Energieverbrauch.
Aber auch Geräte mit den Energieeffizienzklassen B und C sind noch sparsam.
Startvorwahl
Die Startvorwahl ermöglicht es, den Geschirrspüler für einen späteren Start in X Stunden zu programmieren.
Korbsystem
Besonders praktisch sind verstellbare Korbsysteme. Ob Sie dies benötigen, hängt auch von den eigenen Bedürfnissen ab. Praktisch ist es aber, wenn sich z. B. der Oberkorb in der Höhe angepasst lässt, damit größeres Geschirr in den Unterkorb passt. Viele Maschinen verfügen außerdem über ausklappbare Glashalter, zusätzliche Tassenablagen und vieles mehr.
Lautstärke
Insbesondere bei offenen Wohn-Essbereichen ist die Lautstärke des Geschirrspülers ein wichtiges Qualitätskriterium. Wollen Sie abends im Wohnbereich Filme, Musik oder Gespräche genießen, dann sollte der Geschirrspüler in der offenen Küche nicht zu laut sein
Besonders leise Modelle haben Geräuschemissionen um die 38 Dezibel. Eine ähnliche Lautstärke erreichen Sie z. B., wenn Sie flüsterst. Geschirrspüler mit 45 Dezibel sind schon deutlich lauter, Geräte mit 52 Dezibel sind vergleichbar mit prasselnden Regen auf der Fensterscheibe.
Displayausführung
Die Displayausführung hat keinen Einfluss darauf, wie gut ein Geschirrspüler wäscht, aber trotzdem gibt es unterschiedliche Displayarten.
Einfache Geschirrspüler-Modelle haben Tasten, mit denen man die Programme einstellt. Höherwertige Geräte verfügen über ein Touchdisplay. Diese lässt sich besser sauber halten, bei den Geräten mit den einzelnen Tasten kann sich der Schmutz festsetzen.
Trocknungseffizienz
Neben der Energieeffizienzklasse gibt es speziell bei Geschirrspülern eine Trocknungseffizienzklasse, die anzeigt, wie effizient das Geschirr vom Gerät getrocknet wird. Wie bei den Energieeffizienzklassen wird mit Buchstaben von A (höchste Effizenz) bis G (niedrigste Effizienz) gearbeitet.
Beim Thema Trocknung stößt man auch auf den Begriff Zelolith-Trocknung. Zelolith ist ein vulkanisches Naturgestein, das die Eigenschaft hat, Feuchtigkeit extrem gut speichern zu können. Für die Anwendung im Geschirrspüler wird Zelolith synthetisch in Form von kleinen Kügelchen hergestellt. Das Zelolith wird in einem Edelstahlsieb gebündelt und im Geräteboden der Spülmaschine installiert. Während der Trocknungsphase nehmen die Zelolith-Kügelchen die Feuchtigkeit aus der Luft auf, wandeln sie in trockene Luft um und geben diese wieder in den Innenraum des Geschirrspülers ab.
Wir hoffen sehr, dass unser Beitrag zum Thema „Geschirrspüler kaufen“ behilflich war und Ihnen aufgezeigt hat, worauf Sie beim Kauf eines Geschirrspülers achten sollten.
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